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1. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 6

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 6 — 1000jähr. Nosen stock. Gern weilte er int Sachsenwalde, der sich weit über das heutige Hildesheim hinaus erstreckte, auf der Jagd. Die Bewohner des Landes waren zum großen Teil noch Heiden. Hier verirrte sich der Kaiser einst in dem dichten Gestrüpp und gelangte anch vor dem Anbruche der Nacht nicht wieder zu seinem Gefolge. Nachdem er sich dem Schutze der Gottesmutter empfohlen hatte, legte er sich im weichen Grase zum Schlummer nieder. An einem wilden Rosenstranche hatte er seine Waffen und sein Reliquiengefäß aufgehängt. Im Traume erschien ihm die allerseligste Jungfrau Maria. Sie versprach ihn, allezeit Hilfe und Schutz, verlangte aber von ihm, er solle ihr hier im Lande der heidnischen Sachsen ein Gotteshaus erbauen. 2.Kreis: Der Heimatsort. (Die Stadt Hildesheim.) 1. Der Dom. 1. Sage von der Gründung des Domes. Bor mehr als 1000 Iahren regierte in Deutschland Kaiser Lndwig der Fromme. Er war der Sohn Karls des Großen, des mächtigen Frankenkaisers.

2. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. VII

1864 - Hannover : Hahn
Vorwort. Die Geschichte der Lande Hannover und Brannschweig ist identisch mit der des welsischen Hauses. Zwar hat dieses nach eine Vorgeschichte, die in Süddeutschland und Italien spielt, und der Volksstamm der alten Sachsen im nordwestlichen Deutschland konnte bis gegen das Jahr 1100 unter seinen edlen Geschlechtern das der Welfen noch nicht mit anszählen. Erst damals traten sich beide näher; als aber bald darauf alle die mächtigsten und edelsten Familien der Sachsen, eine nach der andern, in dem Geschlechte der Welfen ansgingen, eben so wie sich die kleinen Gewässer in den Haupt- strom eines Landes ergießen, da ward die Vereinigung der neuen Herrschersamilie mit dem Volke eine durch und durch nationale, unabänderliche, und für alle Zeiten geschlossene. Ans ihr sind alle diejenigen Ereignisse hervorgegaugen, welche in ununterbroche- nem Gange uns, wie wir dastehen, Fürst aut) Volk, zu den heu- tigen Zuständen geführt haben. Eine innigere Vereinigung kann nun schon aus dem Grunde, weil sie länger als 750 Jahre bestanden, kaum gedacht werden und die Geschichte der europäischen Staaten vermag schwerlich noch ein zweites Beispiel dieser Art nachzuweiseu. Beide, Welfen und Sachsen, Fürsten und Volk, haben während jener langen Zeit, wie das nicht anders sein kann, viel zusammen durchgclebt. Kaiser und Reich und andere zur Zeit mächtige Für-

3. Theil 1 - S. 70

1827 - Leipzig : Brockhaus
an seinem eigenen Vater verschuldet hatte, bitter genug ver- galten. Nachdem Ludwig der Deutsche und seine drei recht- mäßigen Söhne gestorben waren, siel zwar Deutschland wie- der an Karl den Dicken, König von Frankreich und rö- mischen Kaiser zurück, der alle Staaten Karls des Großen von neuem unter seinem Scepter vereinigte. Seiner Un- fähigkeit wegen wurde aber diesem schwachen Regenten von den Deutschen der Gehorsam aufgekündigt, und Arnulf, Herzog von Karnthen, ein unechter Enkel Ludwigs des Deutschen, zum Könige gewählt. Von jener Zeit an blieb Deutschland auf immer von Frankreich getrennt (888). 18. Raubzüge der Normanner vom Jahr 843 an. Danemark, Schweden, Norwegen und die Nordländer überhaupt, waren im neunten Jahrhundert und schon frü- her von kriegerischen Völkern bewohnt, die mehr Gefallen an Jagd und Kämpfen, als an dem Anbau ihres kalten und undankbaren Landes fanden. Man nannte sie Nor- manner (Nordmanner), weil sie diese nördlichen Gegen- den bewohnten. Sie benutzten den Holzreichthum ihrer al- ten Wälder, bauten sich eine große Menge Ruderschiffe mit zwei Segeln, und fuhren damit längs dem Seegestade auf Raub aus. Die ansehnlichsten dieser Fahrzeuge faßten ge- gen hundert Mann mit den nöthigen Vorrathen an Zwie- back, Käse, geräuchertem Fleische und Bier. So ausgerü- stet, steuerten diese Krieger mit ihren zahlreichen Flotten an der Küste hin, liefen in die Flüsse ein, wenn sie keinen Wi- derstand fanden, sielen über die Dörfer und Meierhöfe mit der Wildheit reißender Thiere her, raubten und plünderten,

4. Realienbuch - S. 167

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
146. München. 167 die Ebene schauen die riesigen Thürme der Frauenkirche mit ihren seltsam geformten Kuppeldächern. Die Umgebung der Stadt gegen Westen und Norden ist reizlos, eintönig, ja theilweife selbst öde, da weite Moorflächen sich fast bis ans Weichbild der Stadt hinziehen. Um so schöner ist die Gegend von München gegen Süden das Jsarthal aufwärts. Kaum eine Stunde oberhalb München entfaltet sich ein an die Alpenthüler erinnerndes Landschaftsbild, wie man es nicht leicht in der Nähe einer Großstadt finden wird. Und eine Großstadt ist das heutige München. Sein rasches Aufblühen in den letzten fünfzig Jahren hat es dem Könige Ludwig I. zu verdanken, den man deshalb den zweiten Gründer der Stadt nennen darf. Der erste war bekanntlich der Welfe Heinrich der Löwe. Dieser zerstörte die dem Bischöfe von Freising gehörige Brücke bei Föhring, etwa eine Stunde unterhalb München, wo die alte Salzstraße über die Isar führte, legte eine neue an der Stelle des heutigen München an, gründete daselbst eine Salzhalle, eine Zoll-, später auch eine Münzstätte, und umgab die Siedlung mit Mauer und Graben, um's Jahr 1158. Zwar verklagte Bischof Otto von Freising den Welfenherzog beim Kaiser Friedrich Barbarossa,' aber damals stand Heinrich bei diesem noch in hoher Gunst, und des Bischofs Klage blieb erfolglos. Zu größerer Bedeutung gelangte München, als nach der Theilung Bayerns in Ober- und Niederbayern (1255) Ludwig der Strenge seinen Sitz dorthin verlegte. Kaiser Ludwig der Bayer war der Stadt wegen der Treue, die deren Bürger ihm erwiesen, besonders zugethan und bestrebt, sie groß und reich zu machen. Auch alle späteren Herrscher trugen zu ihrer Erweiterung und Verschönerung bei, und so ist sie stetig gewachsen bis auf den heutigen Tag. Ein Münchener aus dem vorigen Jahrhunderte würde seine Vaterstadt kaum wieder erkennen. Wo sonst Wälle und Gräben und düstere Festungsmauern die Stadt einengten, da erfreuen uns große freie Plätze mit schönen Anlagen; wo ehedem eine öde, mit magerem Grase und Ginster bewachsene Heide sich hinzog, breiten sich geräumige, luftige Straßen aus, erheben sich prachtvolle Thore, glänzende Paläste, majestätische Tempel. Die freien Plätze sind mit ehernen Standbildern geschmückt, gewidmet den bedeutenden Regenten, Kriegshelden, Staatsmännern und Gelehrten, die in ver- schiedenen Jahrhunderten in Bayern gewirkt haben.

5. Schul-Lesebuch - S. 117

1856 - Berlin : Stubenrauch
117 Ler. Das Himmelslicht ist mit düstern Schneewolken gedämpft; es rieselt kalt und naß herab; es droht unheimlich, und kalte Stürme peitschen die Wolken. Dann ist's in den Haiden schauer- lich, und wen der Wind treibt und der Schnee ereilet, und er hat den Weg verloren und sucht nach einem Obdach, das er nicht weiß, und die Nacht kommt über ihn, dem sei Gott barmherzig! 13. Was die Askanier der Mark gewesen. Das war eine segensreiche Zeit für die Mark, als die Mark- grafen aus dem Geschlecht der Anhaltiner oder Askanier re- gierten. Nicht volle zwei Jahrhunderte waren Von Albrecht dem Bären bis zu Waldemars Tode vergangen. Aber wie ganz an- ders war es in dieser Zeit in dem Lande geworden, als es ehe- dem darin aussah! — Wo die Askanier zwischen Moor und See'n, in den Brüchen und in dem Sande nur wendische Blockhäuser und Lehmhüttten gefunden hatten, da bauten sie reiche und schöne Klöster, Kirchen mit gewaltigen Thürmen von Granitquadern und gebrannten Mauersteinen, so schön, daß wir sie noch jetzt bewun- dern; da erstanden Städte, deren Handel bis über die Meere ging. Die Flüsse waren von reichbeladenen Kähnen belebt, die Straßen von Wagen und Karren mit Kaufmannsgütern. Die Wälder wurden gelichtet, die Moorbrüche getrocknet. Die Kolo- nisten aus Friesland, Holland und vom Rheine, die in's Land gerufen wurden, verwandelten die Sandhaiden in Gärten und die kahlen Höhenzüge in liebliche Weinberge. Mit solcher Thätigkeit wuchs auch die Macht der Askanier. Nördlich erstreckte sich ihr Reich bis Danzig und bis an die Ufer der Ostsee, südlich umfaßte es die Lausitz, und war ein gefürch- teter und geachteter Nachbar dem Böhmenreiche. Auch über die Elbe hin reichte ihr Besitzthum; denn gen Mitternacht umspannte es die Altmark, gen Mittag manche reiche Grafschaft in den säch- sischen Gauen. — Und wie die Askanier auf ihr Recht festhielten im eigenen Lande und mit starker Hand sich wehrten gegen Je- dermann männiglich, so war auch ihr Ansehen groß im deutschen Reiche. In allen schwierigen Fällen schaute man auf sie, und ihr Wort gab oft die Entscheidung. — Und ob sie so mächtig waren, so trotzten sie doch nicht auf ihre Waffen und Mauern und Bur- gen; und ob sie so herrlich waren unter den Edlen und Fürsten, so überhoben sie sich doch dessen nicht. — Aber wie ein Blumenfeld, das zu früh aufschießt im Jahre, und der Winter kommt wieder, und Schnee und Frost begraben die bunte Pracht; so ging das herrliche Fürstengeschlecht unter. So reich es war an ritterlichen Prinzen, an weisen Männern, an tüchtigen Herrschern, an glücklichen Feldherrn, an edlen Frauen und schönen Fräulein, um so reichere Ernte hatte der Tod.

6. Realienbuch - S. 167

1885 - München : Oldenbourg
146. München. 167 Stadt gegen Westen und Norden ist reizlos, eintönig, ja teilweise selbst öde, da weite Moorflächen sich fast bis ans Weichbild der Stadt hinziehen. Um so schöner ist die Gegend von München gegen Süden das Jsarthal aufwärts. Kaum eine Stunde oberhalb München entfaltet sich ein an die Alpenthäler erinnerndes Landschaftsbild, wie man es nicht leicht in der Nähe einer Großstadt sinden wird. Und eine Großstadt ist München. Sein rasches Aufblühen in den letzten fünfzig Jahren hat es dem König Ludwig I. zu ver- danken, den man deshalb den zweiten Gründer der Stadt nennen darf. Der erste war bekanntlich der Welfe Heinrich der Löwe*). Dieser zerstörte die dem Bischöfe von Freising gehörige Brücke bei Föhring, etwa eine Stunde unterhalb München, wo die alte Salzstraße über die Isar führte, legte eine neue an der Stelle des heutigen München an, gründete daselbst eine Salzhalle, eine Zoll-, später auch eine Münzstätte, und umgab die Siedlung mit Mauer und Graben ums Jahr 1158. Zwar verklagte Bischof Otto von Freising den Welfenherzog beim Kaiser Friedrich Barbarossa; aber damals stand Heinrich bei diesem noch in hoher Gunst, und des Bischofs Klage blieb erfolglos. Zu größerer Bedeutung gelangte München, als nach der Teilung Bayerns in Ober- und Niederbayern (1255) Ludwig der Strenge seinen Sitz dorthin verlegte. Kaiser Ludwig der Bayer**) war der Stadt wegen der Treue, die ihre Bürger ihm erwiesen, besonders zugethan und bestrebt, sie groß und reich zu machen. Auch alle späteren Herrscher trugen zu ihrer Erweiterung und Verschönerung bei, und so ist sie stetig gewachsen bis auf den heutigen Tag. Ein Münchener aus dem vorigen Jahrhundert würde seine Vaterstadt kaum wieder erkennen. Wo sonst Wälle und Gräben und düstere Festungsmauern die Stadt einengten, da erstellen uns große freie Plätze mit schönen Anlagen; wo ehedem eine öde, mit magerm Grase und Ginster bewachsene Heide sich hinzog, breiten sich geräumige, luftige Straßen aus, erheben sich prachtvolle Thore, glänzende Paläste, majestätische Tempel. Die freien Plätze sind mit ehernen Standbildern geschmückt, den bedeutenden Regenten, Kriegs- helden, Staatsmännern und Gelehrten gewidmet, die in ver- schiedenen Jahrhunderten in Bayern gewirkt haben. *) Stach 1158. •*) Starb 1347,

7. Realienbuch - S. 167

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
146. München. 167 Stadt gegen Westen und Norden ist reizlos, eintönig, ja teilweise selbst öde, da weite Moorflächen sich fast bis ans Weichbild der Stadt hinziehen. Um so schöner ist die Gegend von München gegen Süden das Jsarthal aufwärts. Kaum eine Stunde oberhalb München entfaltet sich ein an die Alpenthaler erinnerndes Landschaftsbild, wie man es nicht leicht in der Nähe einer Großstadt finden wird. Und eine Großstadt ist München. Sein rasches Aufblühen in den letzten fünfzig Jahren hat es dem König Ludwig I. zu^ver- danken, den man deshalb den zweiten Gründer der Stadt nennen darf. Der erste war bekanntlich der Welfe Heinrich der Löwe*), Dieser zerstörte die dem Bischöfe von Freising gehörige Brücke bei Föhring, etwa eine Stunde unterhalb München, wo die alte Salzstraße über die Isar führte, legte eine neue an der Stelle des heutigen München an, gründete daselbst eine Salzhalle, eine Zoll-, später auch eine Münzstätte, und umgab die Siedlung mit Mauer und Graben ums Jahr 1158. Zwar verklagte Bischof Otto von Freising den Welfenherzog beim Kaiser Friedrich Barbarossa; aber damals stand Heinrich bei diesem noch in hoher Gunst, und des Bischofs Klage blieb erfolglos. Zu größerer Bedeutung gelangte München, als nach der Teilung Bayerns in Ober- und Niederbayern (1255) Ludwig der Strenge seinen Sitz dorthin verlegte. Kaiser Ludwig der Bayer**) war der Stadt wegen der Treue, die ihre Bürger ihm erwiesen, besonders zugethan und bestrebt, sie groß und reich zu machen. Auch alle späteren Herrscher trugen zu ihrer Erweiterung und Verschönerung bei, und so ist sie stetig gewachsen bis auf den heutigen Tag. Ein Münchener aus dem vorigen Jahrhunderte würde seine Vaterstadt kaum wieder erkennen. Wo sonst Wälle und Gräben und düstere Festungsmauern die Stadt einengten, da erfreuen uns große freie Plätze mit schönen Anlagen; wo ehedem eine öde, mit magerm Grase und Ginster bewachsene Heide sich hinzog, breiten sich geräumige, luftige Straßen aus, erheben sich prachtvolle Thore, glänzende Paläste majestätische Tempel. Die freien Plätze sind mit ehernen Standbildern geschmückt, den bedeutenden Regenten, Kriegs- helden, Staatsmännern und Gelehrten gewidmet, die in ver- schiedenen Jahrhunderten in Bayern gewirkt haben. *) Starb 1158. **) Starb 1347.

8. Das Deutsche Reich - S. 237

1890 - Leipzig : Abel & Müller
— 237 — nete man im Mittelalter die nordöstlichen Grenzmarken des Deutschen Reichs von der mittleren Elbe und unteren Havel bis zur Oder, welche die Deutschen in der Zeit der sächsischen und salischeu Kaiser in schweren und hartnäckigen Kämpfen den seit der Völkerwanderung dort seßhaften slawisch-weudischeu Stämmen der Heveller und Milzen wieder abgerungen hatten. Jahrhunderte hindurch standen Deutsche und Slawen an der Elbe feindselig einander gegenüber, ähnlich wie in noch früherer Zeit Germanen und Römer an den Ufern des Rheinstroms. Da ist keine Scholle in der Mark, die nicht mit dem Blute der Krieger getränkt worden wäre, und der Adler im braudeuburgischeu Wappen trägt nach der Volkssage nur deshalb die rote Farbe, weil die Mark Brandenburg durch Ströme Blutes dem Reiche gewonnen wurde. End- lich gelang es dem Grafen Albrecht von Ballen st edt, genannt „der Bär", ans dem edlen Geschlechte der Askanier — so genannt nach ihrer Burg Aschersleben oder Asearia im Harzgebirge —, für die Dauer eine christlich-deutsche Herrschaft östlich der Elbe zu begründen. Die alte wendische Trutzseste Brennabor, um welche öfters die Wogen des Kampfes gebrandet hatten, war es, die dem eroberten Lande ihren Namen gab. Kaiser Konrad Iii. erklärte das Land zu einem Reichs- sürstentum und verband mit der Würde der Markgrafen von Branden- bürg, die im Hause der Askanier erblich wurde, zugleich das Amt des Erzkämmerers im Heiligen Römischen Reiche (1142). Mit tiefem sittlichen Ernste erfaßten die Askanier ihre Aufgabe, das den Heiden abgerungene Land durch die Bande christlich-dentscher Bildung immer enger mit dem Reiche zu vereinigen. Johanniter und Tempelritter, die bereits Albrecht bei der Rückkehr von einem Kreuz- zuge in die Mark eingeführt und daselbst reichlich mit Landbesitz aus- gestattet hatte, dienten ihnen als Stützen bei dem weiteren Vordringen gegen Osten. Fromme Mönche vom Cisterzienserorden gründeten Klöster und geistliche Schulen als Pflanzstätten des Christentums und betrieben auf den Vorwerken ihrer Klöster eine Musterwirtschast des Landbaus. Ernst und düster, aber nicht ohne eigentümliche Reize war das Bild der märkischen Landschaft in der Zeit der askanischen Fürsten. Dichte Kieferwaldnngen wechselten mit weiten, undurchdringlichen Sumpf- und Moorstrecken. Trägen Laufes durchzogen die Flüsse zwischen niedrigen Ufern die gleichförmige Fläche, hier mit einem Netze von Armen, Inseln und Brüche umschlingend, dort zu Seebecken sich erweiternd. Da und dort erhoben sich indessen ans dem Sumpflande

9. Deutsche Sagen und Geschichtsbilder aus dem Mittelalter - S. 103

1892 - Leipzig : Freytag
— 103 — nacf) dem äftufter der ^jßarifer. Sda£ Sbid^tigfte, toa§ er für ®eutfcf)tanb tfjat, War die in 9ffet$ erlaffene golbene Ü8uüe (bulla = Zapfet für ba3 Sieget), b. f). ein (Sejefe über die ®aifertoaf)I. Sdanacf) fohte die Sßafyt öon den fieben ^urfürften, brei geiftlidjen (den ©rgbifdjöfen öon $öln, Skain^und Syrier) und öier rüettlid^en (dem Könige öon Ssöfjmen und den $urfür(ten öon ©acfjfen, 23ranbenburg und der ^ßfatg) öorgenommen Werben; ^ugteicf) erhielten biefe ^urfürfteit al3 „Ökunbfaulen be3 fettigen Srömifcfjen freic^e^1j foldje ^oljeits* retfjte, ba^ sie tfjatfäcfjfidj öom $aifer unabljangig waren. Äarls Iv. ©ofjit und 9tacf)foiger idntjcl (1378—14001fonnte den Sanbfrieben, melden er angeorbnet fjatte, nidjt aufrecht erhalten; namentlich wütete unter ifjm der ©tabtefrieg. ©o fdmpfte der fcf)tt>äbifc£)e ©tobtebunb gegen den (Grafen' ($bert)arb öon Sbürttemberg und befiegte benfetben juerft; barauf aber «lug 46 M Iv (Sbertjarb und bte mit tfjm öerbitnbete 9titter]c|aft die ©täbter bei Döffingen, weftlicf) öon ©tuttgart. Sda Söen^el fotnof)! in ®eutfcf)* 47. ©urg §o£>ensolievn in ie>rer früheren ©eftatt. (Sftadj ©titlfneb^ugtec.) lanb al£ in Sööljmen otjne ^nfetjen mar, fo mürbe er öon einem Xeite der &ur* fürften abgefekt und an feiner ©teile Uuj)l*£d)t tiott kr (1400—-1410)

10. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 55

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
Derlor und an einer Reihe mittelmäßiger Berge endigte. Die Gegend war mit langen Alleen von Eichen und Birken durchzogen, lachend und frisch. An den Abhängen weideten zahlreiche Heerden ; die Bergrücken kränzte ein dichter Tannen- wald. Als ich mich langsam dem Gebirge näherte, vernahm ich die sanften Klänge einer Menge Glocken, mit welcher die Rinderheerden versehen waren, die am Fuße des Berges weideten. Es hatte die Nacht hindurch geregnet; jetzt schien die Sonne warm: eine dicke Dampfwolke entschwebte dem Tannenhaine und würzte die Luft mit frischem Wohlgeruch. Der nächtliche starke Regen hatte das Harz der Tan- nen aufgeweicht, und die Sonnenstrahlen erhitzten dasselbe zu auflösender Gährung. Der ganze Wald glich einem angezündeten Rauchfasse. Wenige Schritte weiter tauchte vor meinen Blicken eine gethürmte, mit Schiefer gedeckte Stadt ans; lang hingedehnt, von einer Mauer umfaßt, machte sie in ihrer schwarzen Bedachung den Eindruck eines geräumigen, mit riesigen Leichensteinen besetzten Kirchhofs und erfüllte mich mit unbeschreiblicher Wehmuth. Keine so wundersame, einzige, ihrer Lage widersprechende Stadt hatte ich bisher noch gesehen. Es war mir, als wan- delte ich dem Grabe einer großen, berühmten Vergangenheit zu; Erinnerungen an längst entschwundene Tage erstanden vor meiner Seele." Goslar, die einst so blühende, weit geehrte Stadt, in welcher Heinrich I. einen Palast erbauete, von wo ans Otto I. Deutschland regierte, die Kaiser Kon- rad Ii. durch eine Mauer und der hier geborene Heinrich Iv. durch 128 Thürme gegen die Raubschlösser des Harzes schützte; das gewerbthätige Goslar, dessen Glocken und Kanonen weithin verlangt wurden, und der Urkunden den stolzen Beinamen der reichsten Stadt Sachsens beilegten: es ist jetzt eine stille, arme, menschenleere Stadt, welcher von dem großen Reichthnme und Glanze früherer Zeiten nichts geblieben ist, als die schöne Lage in einer reizenden Gegend. Sind Braunschweig und Lüneburg wegen der trotzigen Stellung merkwürdig, welche sie der fürstlichen Macht gegenüber einnahmen; treten uns in Hildesheim und Osnabrück alte ehrwürdige Bischofssitze entgegen: so ist Goslar, die Kaiser- stadt, die Mutter des Harzischen Bergbaues, nicht nur ans das engste mit der Ge- schichte unserer ältesten, gewaltigsten Kaisergeschlechter verknüpft, sondern sie ist auch die einzige hannoversche Stadt, welche sich zu einer freien Stadt des Reiches erhoben und sich in dieser Stellung bis in unser Jahrhundert hinein behauptet hat. Nach der Sage soll Heinrich der Finkler, als er noch Herzog von Sachsen war, in der Nähe der Stadt bei einer Mühle ein Jagdhaus gehabt haben. Drei nahe an einander gelegene Ortschaften soll er vereinigt und mit Mauern und einem Graben zum Schutze gegen räuberische Einfälle umgeben haben. Otto I. vergrößerte die aufblühende Stadt und unter ihm und Kaiser Hein- rich Ii. kamen Bergleute aus Franken, welche sich auf dem höher gelegenen Theile der Stadt, der noch heute den Namen Frankenberg trägt, ansiedelten und den Bergbau im Rammelsberge einrichteten. Unter Heinrich Iii. blühte die Stadt mächtig auf. Im Jahre 1054 sah sie die glänzende Reichsversammlung, auf welcher der dreijährige Sohn des Kaisers, der nachmalige Heinrich Iv., zu dessen Nachfolger erwählt wurde. Jmjahre 1056 kam sogar der Papst Victor Ii. hierher. Heinrich Iii. zog mit dem heiligen Vater darauf gen Bodfeld und starb dort plötzlich. Sein Herz wurde in dem neuen
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